Medizin für die Nase
Eine verstopfte Nase, Nasenatmungsbehinderung, Kopfschmerzen, Riechstörung oder Sinusitis können vielfältige Ursachen haben: Nasenmuschelhyperplasie, Septumdeviation, Nasenpolypen, Infektionen mit Viren- Bakterien- Pilze, Fremdkörper (bei Kindern), Verletzungen oder allergischer Schnupfen.
Nasenpolypen kommen gehäuft bei Asthma bronchiale, Analgetika-Intoleranz, Zystischer Fibrose (Mucoviszidose) und primärer Ziliendyskinesie vor. Auch genetische Faktoren, Belastung durch Chemikalien und trockene Luft scheinen eine Rolle zu spielen. Bei der nasalen Hyperreaktivität ( Rhinitis vasomotorica) können trizyklische Antidepressiva, ACE-Hemmer oder Parkinson-Medikamente ursächlich sein.
Nasenatmungsbehinderung
Riechstörungen
Die Adenoidhyperplasie ( Vergrößerung der Rachenmandel ) ist die häufigste Ursache für eine Nasenatmungsbehinderung im Kindesalter. Die Mundatmung begünstigt Infektanfälligkeit, Dauerschnupfen, Bronchitis, Otitis media, Paukenerguß, Tubenverschluß und geschlossenes Näseln. Offener Biß und Frontzahnkaries sind die Folgen. Durch die Einengung des Atemweges im Nasenrachen kommt es zu einer nächtlichen Atmungsstörung ( obstruktives Schlafapnoe-Syndrom im Kindesalter ). Die Kinder zeigen dann nachts unruhigen Schlaf, Aufdecken, Wandern im Bett, auffällige Schlafstellungen, Schwitzen, Albträume, häufiges Erwachen, Schnarchen, hörbare Atemgeräusche, Kleinwuchs, vermehrte Herzbelastung, morgendliche Übellaunigkeit, Konzentrations- und Aufmerksamkeitstörungen bis hin zur Hyperaktivität ( ADS, ADHS ). Nur der HNO-Arzt kann diese Erkrankung mittels endoskopischer Untersuchung des Nasenrachens sicher erkennen.
Nasenpolypen im Erwachsenenalter sind gestielte oder flächenhaft aufsitzende Schleimhautwucherungen in der Nasenhaupthöhle und in den Nasennebenhöhlen. Mögliche Ursachen sind chronische Sinusitis, Allergien, allergisches Asthma bronchiale, Analgetika-Intoleranz-Syndrom, Zystische Fibrose, Kartagener-Syndrom. Neben einer verstopften Nase sind häufig Nebenhöhlenentzündungen, Mundatmung, Riechminderungen und Kopfschmerzen vorhanden. Mögliche Therapien sind intranasale Steroide, orale Steroide, Antihistaminika, Antibiotika, Allergenkarenz, spezifische Immuntherapie oder operative Verfahren.
Nasenbluten kann viele Ursachen haben. Am häufigsten ursächlich sind Manipulationen mit dem Finger an der Nase (“ bohrender Finger „). Weitere Ursachen sind trockene Schleimhäute, akute Infektionen, Bluthochdruck, Entzündungen, Hormonstörungen, Unfälle, Nasentrauma, Verletzungen, blutverdünnende Medikamente sowie Neubildungen. Wichtige Therapiesäulen sind Kopfbeugung nach vorne, Zusammendrücken der Nasenflügel, Nacken kühlen, Schneuzverbot, Krusten nicht entfernen, Schleimhautpflege mit Nasensalbe, Blutdrucksenkung, lokale Verödung oder Verätzung sowie Nasentamponaden. Nur selten sind operative Verfahren erforderlich zur Blutstillung.
Die chronisch verstopfte Nase kann viele Ursachen haben: Infektionen mit Viren, Bakterien, Pilzen, trockene Schleimhäute, Hormone (Schwangerschaft, Pille ), Allergien, Medikamente ( trizyklische Antidepressiva, ACE-Hemmer, Parkinson-Medikamente ), Streß, Hypertonie , chemische oder physikalische Noxen.
Die Therapie besteht in der Ausschaltung chemischer oder physikalischer Noxen, Umstellung der Dauermedikation, konsequente Nasenpflege mit Nasensalben, intranasale Steroide oder operative Maßnahmen.