Medizin für die Ohren
Das Ohr und seine komplexen Hör- und Gleichgewichtsleistungen stehen häufig im Mittelpunkt der Tätigkeit eines HNO-Arztes, das Ohr ist somit das „Herz“ des HNO-Fachgebietes. Wie wichtig das Ohr für uns ist bemerken wir oft erst, wenn wir Probleme mit dem Gehör oder dem Gleichgewicht haben. Gerade auch bei neu auftretenden Ohrgeräuschen ( akuter Tinnitus ) ist eine HNO-ärztliche Abklärung beim HNO-Facharzt zu empfehlen.
Wir bieten Ihnen eine umfassende Diagnose von Ohrerkrankungen wie Ohrenschmerzen, Hörstörungen, Tinnitus, Schwindel, Entzündungen und chronischen Problemen mit dem Gehör. Wir beraten Sie gerne über Behandlungsmöglichkeiten wie medikamentöse Therapie, Ohroperationen und Versorgung mit technischen Hörhilfen.
Tinnitus
Schwindel
Eine Hörminderung kann durch Störungen der Schallübertragung (Schalleitungsschwerhörigkeit, Außenohr, Mittelohr), der Schallaufnahme (Schallempfindungsschwerhörigkeit, Innenohr, Hörnerv) oder der Schallverarbeitung und Schallwahrnehmung (zentrale Schwerhörigkeit, Hirnstamm, Hörkerne, Hörrinde) verursacht werden.
Im äußeren Gehörgang finden sich zudem oft Ohrenschmalzpropfen (Cerumen obturans) oder Fremdkörper . Diese können durch eine professionelle und schmerzfreie Ohrreinigung entfernt werden, sodass das Hören wieder nachhaltig gebessert werden kann.
Im Mittelohr können auch akute oder chronische Entzündungen (Otitis media, Cholesteatom, Trommelfelldefekt), Tubenbelüftungsstörungen (Tubenkatarrh, Paukenerguß, Serotympanon, Mukotympanon), Verletzungen (Trommelfelldefekt nach Wattestäbchen) oder Verkalkungen der Ohrknöchelchen (Otosklerose) vorkommen. Hier können durch Ohrentropfen, Medikamente oder Operationen langfristige Besserungen erreicht werden
Die Abnutzungsprozesse des Innenohres mit zunehmendem Alter sind irreparabel und unumkehrbar, sie können also durch eine medizinische Behandlung nicht rückgängig gemacht werden. In den meisten Fällen können hier aber Hörgeräte oder wenn Hörgeräte nicht mehr ausreichen Cochlea-Implantate helfen.
Bei Hörgeräten ist häufig ein mehrmonatiger Gewöhnungs- und Übungsprozeß notwendig, bis sich das Gehirn auf die neue Hörhilfe eingestellt hat. Generell gilt bei einem Hörgerät, je früher desto besser. Wartet man zu lange, hat das Gehirn die Sinneseindrücke für das richtige Hören vergessen. Die Hörgeräteanpassung wird schwieriger, der Hörgewinn schlechter.
Der Hörsturz ist eine ohne erkennbare Ursache plötzlich auftretende meist einseitige Innenohrschwerhörigkeit. Ohrdruck, Ohrgeräusche, Hyperakusis ( Geräuschempfindlichkeit ), Diplakusis ( Doppelthören ) oder Schwindel können dazukommen. Da der Hörsturz eine hohe Spontanheilungsrate hat ( bis 65%), ist er kein Notfall sondern ein Eilfall, der beim HNO-Arzt abgeklärt werden sollte. Oft sind andere Ursachen für die plötzliche Hörminderung zugrundeliegend wie etwa Cerumen obturans, Tubenverschluß, Streß, psychische Belastungen, Kreislauf- und Blutdruckschwankungen, Durchblutungsstörungen, Neurologische Erkrankungen, Medikamente, HWS-Erkrankungen, bakterielle oder virale Infektionen, Schädeltrauma oder akutes Schalltrauma.
Bis heute bestehen keine sicheren Studien, die einen Wirksamkeitsnachweis für bestimmte Medikamente belegen. Oft wird in der Therapie Streßabbau, Ginko oder Kortison eingesetzt. Je höher der Hörverlust ist, desto schlechter ist die Prognose.
Unsere Praxis bietet Hörtestdiagnostik nach modernsten Standards. Zu den Untersuchungen zählen eine Ton-Audiometrie , Sprach-Audiometrie und eine Impedanzmessung, um die häufigsten Hörerkrankungen abzuklären. Weiterführende speziellere Untersuchungen wie z.B. die Messung otoakustischer Emissionen ( TEOAE) bei Neugeborenen ( Neugeborenen-Hörscreening ), Säuglingen, Kleinkindern und Erwachsenene können ebenfalls durchgeführt werden.